Sambia - Namibia - SouthAfrica mit dem Rad - Fazit

2016 ging es durch das südliche Afrika.
3.800 km von Lusaka in Sambia nach Kapstadt in Südafrika. 





Fazit (Autor HeinzelmannOnTour):

Von Lusaka nach Kapstadt mit dem Fahrrad ist eine besondere Herausforderung und gewährte uns Einblicke in eine uns unbekannte Welt abseits der Touristenströme.

Ohne große Erwartungen, aber mit einer extra Portion Abenteuerlust beginnt unser Roadtrip in Sambia.
Um es vorweg zu nehmen, wir waren mehr als positiv überrascht. Von Beginn an trafen wir auf freundliche, nie aufdringliche und immer hilfsbereite Menschen. Wo immer wir auftauchen, wird uns mit Daumen hoch, How are you Rufen oder lang anhaltenden Hupkonzerten deutlich gemacht, dass wir hier Willkommen sind. In Afrika spielt sich das Leben auf den Straßen ab. Vom Kleinkind bis zum Greis, alle sind irgendwie immer unterwegs. Nirgendwo kommen uns mehr uniformierte Schulkinder entgegen als in Sanbia.Bildung, der wichtigste Schritt in eine bessere Zukunft scheint in Sambia angekommen zu sein. Aber natürlich hat auch Sambia eine Menge Probleme zu lösen. Auf den ersten Blick ist es nicht zu erkennen, aber hier gibt es Hunger. Die Menschen sind einfach aber gut gekleidet und wirken sehr gepflegt. Aber nicht alle werden jeden Tag satt. Am Straßenrand wird uns das des Öfteren vor Augen geführt, wo schreiende Kinder deutlich machen, dass sie hungrig sind. Das Leben auf der Straße zeigt uns vieles was dem Auto-Touri verborgen bleibt! Wir riechen es, wir schmecken es, und wir sehen es. Unmengen von Abfällen und Müll am Straßenrand. Afrika ist vermüllt und eine funktionierende Müllentsorgung gibt es nicht. Alles wird verbrannt. Rauch und Qualm verpesten die Luft.
Touristisch ist Sambia nur wenig erschlossen. Das absolute Highlight sind die Viktoriafälle im Süden des Landes.

Namibia - auch das Land der Weite genannt.
So erfahren wir es auch. Riesige Entfernungen erfordern eine gute Organisation und exakte Planung. Dazu viel Verkehr, rücksichtslose Autofahrer, schlechte Straßen und noch schlechtere Pisten, lassen erahnen, dass Radfahren in Namibia nicht unbedingt einfach ist. Dazu Hitze von mehr als 40 Grad, lassen aus einer Radtour schnell eine Expedition werden. Auf der anderen Seite erleben wir aber auch hier unglaublich viel Gastfreundschaft von wildfremden Menschen. Die anhalten, in the middle of nowhere um uns Hilfe anzubieten und uns mit kalten Getränken versorgen. Auch Namibia ist ein armes Land. Es ist hier offensichtlicher als in Sambia. Die Menschen besitzen weniger Schamgefühl. Immer wieder werden wir angesprochen.Wir können es bald nicht mehr hören: Give me money, buy me bread sind die Standart-Sprüche. Von weissen Farmern erfahren wir, dass diese, meist fabigen Leute, einfach zu faul seien zum Arbeiten und sich durch betteln ihren Alkoholkonsum finanzieren. Für uns ist das schwer zu beurteilen, aber die Sprüche bleiben hängen. Vielmehr in Erinnerung bleiben aber die vielen wilden Tiere im Norden, wunderschöne Lodges im ganzen Land und die Namib-Wüste im Südwesten.
Radfahren in der ältesten Wüste der Welt war für mich eine ganz besondere Herausforderung und das Highlight der Reise.

Südafrika, das am besten entwickelte Land auf dem afrikanischen Kontinent diente uns mit angenehmen Temperaturen und guter Infrastruktur als Urlaubsland zum Abschluss unsere 11-wöchigen Tour. Auch wenn der Lebensstandart hier deutlich höher liegt als in Sambia oder Namibia, erkennen wir schnell, dass wir noch immer in Afrika sind. Kleine Ortschaften, von der Umgehungsstraße aus gerade noch zu erkennen, werden nicht mehr lange existieren. Junge, schwarze Männer vor dem Liquör-Shop zeigt deutlich wo der Weg hinführt. Hoffnungslosigkeit ist allgegenwärtig.Nur wenige Kilometer weiter dann der Kontrast. Exklusive Ferienorte mit prächtigen Villen entlang der Westküste, wo reiche Kapstädter ihre Feriendomiziele errichtet haben. So geht die Schere zwischen arm und reich auch hier weit auseinander. Eine Mittelschicht scheint kaum zu existieren. Das Preisniveau und damit die Inflation steigt rasant an.

Nach 77 Tagen endet unsere Tour ziemlich abrupt in Kapstadt.
Kapstadt eine der schönsten Städte der Welt, ist das perfekte Ziel um so eine Tour zu beenden.
Was haben wir alles gesehen und erlebt.
Den Spirit vom African Way of Life werde ich nie vergessen!

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