Samstag, 24.07.2021 - Flensburg-Ribe - 124 km - sonnig
Über Harrislee, Ellund geht's immer entlang der dänischen Grenze bis zur Nordsee. Und das mit Rückenwind aus Ost. Heute ist Bettenwechsel in Dänemark. Die Landstraße wird daher von vielen Autobahn-Stau-Umfahrern genutzt. Bei Rosenkranz ist mein Grenzübergang - ohne irgendeine Kontrolle. Der erste Kaffee-Stopp ist in Hojer beim Torve Cafeen. Die 68jährige Chefin verdient Respekt. Vor 2 Jahen selbstständig gemacht und schmeißt perfekt den Kuchenladen. Das Kuchenbuffet wird grad bestückt. In Dänemark gibt's keine Maskenpflicht mehr.
60 einfache km waren es bis hierher. 60 km bis zum Tagesziel. Der Nordseeküsten-Radweg verläuft mal auf ruhiger Landstraße, mal auf perfektem Asphalt, mal auf Schotter. Es ist alles dabei. Die Ausschilderung ist ok. Von der Nordsee ist allerdings selten was zu sehen. Entweder Ebbe, hinterm Deich oder weit entfernt vom Radweg. Ribes Campingplatz ist groß, aber ok. Meine Nachbarn sind zwei Niederländer aus Haarlem.
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Grüne Grenze nach Dänemark |
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Torve Cafeen |
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Kleine Ortschaften gibt's reichlich |
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meistens hinter dem Deich - der Nordseeküsten-Radweg |
Sonntag, 25.07.2021 - Vejers Strand - 75 km - Regen, bewölkt, Sonne, Gewitter
Um 06:00 tröpfelt es. Aber die Campingküche ist perfekt ausgestattet, Wasserkocher, Mikrowelle, Elektro-Ofen, Sitzgelegenheiten. Von Esbjerg siehe ich nicht viel, da der Nordseeküsten-Radweg abseits des Zentrums führt. Esbjergs Wohnsiedlungen sind der Luxus pur. Kein Haus ist heruntergekommen, Herzkino wie sonntags im ZDF. Inga Lindström erwarte ich hinter jeder Gartenhecke. Ab Esbjerg wird die Ausschilderung des Nordseeküsten-Radwegs besser. Ebenso werden die Radwege und die Landschaft schöner. Kleine Seen, Heidelandschaften, Dünen an der Nordsee. Der Campingplatz in Vejers Strand liegt im Dünengebiet und ist nicht parzelliert, sehr schön. Auch heute hatte ich überwiegend Rückenwind aus Süd-Ost.
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Ribes |
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Esbjerg |
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Vejers Strand |
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Vejers Strand |
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Vejers Strand |
Montag, 26.07.2021 - Norre Fjand, Nissum Fjord Camping - 104 km - bewölkt, Sonne, Regen
Auf dem Nordseeküsten-Radweg radel ich weiter nordwärts. Dünenlandschaften, Kiefernwälder, Seen. Zunächst ist es recht abwechslungsreich auf dem Nordseeküsten-Radweg, dann nervt aber der ewige Zick-Zack-Kurs auf Schotter. Auf dem Radweg der Landstraße 181 geht's daher weiter. Hvide Sande ist der Hauptort auf meiner heutigen Strecke. Fischerei, viele Läden, Imbisse, alles was man so braucht. Der Ort ist gut besucht und alles sitzt eng beieinander. Ob das in Anbetracht von Corona so gut ist? Ansonsten ist der Ort nicht grad ne Schönheit. Weiter geht's abseits des Nordseeküsten-Radwegs über Stadil, Norre Hug zum Tagesziel. Der Campingplatz ist bei weitem nicht so voll wie die anderen, also ok. Zum Feierabend regnet es sich ein.
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durch Kiefernwälder... |
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... entlang von Seen ... |
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... und Dünen |
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Feen-Wald |
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Hvide Sande |
Dienstag, 27.07.2021 - Agger - 65 km - Nebel, Sonne, Regen, Gewitter
Einen Radler aus Düsseldorf treff ich beim Frühstück. Er hat Schweden, Norwegen gemacht. Die heutige Strecke ist sehr schön, immer entlang der Dünen auf der linken Seite, rechts die Fjorde wie der Nissum Fjord. Mittlerweile ist das Meer klarer und das Wattenmeer hat sich verabschiedet. Ich scheine im Norden angekommen zu sein. Man sieht's an den Häusern, welche nicht mehr so kinoreif gestylt sind, auch der Autoverkehr hat merklich nachgelassen. In Thyboren ist der Fährhafen rüber nach Agger. Thyboren ist mehr Industriehafen und ein wildes Durcheinander von Wohnhäusern. Der Fährhafen liegt außerhalb. Die Fährfahrt kostet für Radfahrer im Juli, und nur im Juli, nix. Bis Agger geht's 8 km über einen Damm. In Agger erwischt mich ein Gewitter. Die Gewissensfrage, weiter fahren oder eine feste Unterkunft suchen fällt zugunsten des Krk Vig Camping. Hier soll es auf telefonische Auskunft noch eine Cabin geben. Die Chefin macht mir für die einzige noch freie Cabin einen Special-Preis. 700 DKR, das sind schlappe 94,00 Euro. Dafür ist das Cabin aber auch gut ausgestattet mit Küche, Bad, Schlafzimmer, TV und WiFi, was aber zu schwach ist. Die Cabin kommt mir gelegen, so kann ich Wäsche waschen, Zelt trocknen, die Fähre nach Norwegen buchen und eine Unterkunft im Fährhafen Hirtshals suchen.
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null Autoverkehr |
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Küstennebel |
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Nordsee ... |
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... von den Dünen |
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kurze Sandpassagen zum schieben |
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vor Thyboren |
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Fährhafen Thyboren |
Mittwoch, 28.07.2021 - Aabybro - 120 km - Regen
Heute gilt es Strecke zu machen. Bis Hirtshals, meinem Fährhafen nach Norwegen, sind es rund 200 km. Doof, dass heute ein Regentag sein wird. Um 07:00 starte ich auf der Landstraße 181, wechsel dann auf die 527, bieg dann auf die 11. Bei Osterild geht's auf die 569 und fahr bei Fjerritslev wieder auf die 11 bis zum Tagesziel. Wider erwarten sind die Landstraßen gut zu befahren, der Verkehr hält sich in Grenzen. Lediglich die 11, mit schmalen Seitenstreifen, ist manchmal grenzwertig. Es regnet den ganzen Tag. Gut, dass ich meine Sandalen hab, so bleiben die Schuhe trocken. In Fjerritslev entscheid ich mich für eine trockene Unterkunft. Kein Bock auf einen Campingplatz bei dem Wetter. Im elend teuren Soparken Hotel reservier ich telefonisch das letzte freie Zimmer. Mit Aussicht auf ein trockenes Zimmer, machen die letzten 35 km im Regen nix mehr aus. Im Netto noch eingekauft und der Feierabend ist um 17:00 eingeläutet. Mittlerweile schüttet es heftigst.
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Regenpause |
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auf der Landstraße 11 |
Donnerstag, 29.07.2021 - Hirtshals - 84 km - bewölkt, Sonne, Regen
Frühstück um 07:00 Uhr - ohne Maske schon sehr ungewohnt. Auch der Check-In gestern war ohne Registrierung, nur meinen Namen wollte man wissen.
Heute gibt es einen sehr schöner Abschnitt des Nordseeküsten-Radwegs. Bei Lokken gibt's als kleinen Gag 5 km Strand-Radweg. Auch Autos dürfen den Strand befahren. Die gesamte Küste ist mit Ferienhäusern vom Feinsten bebaut. Alle in teils idyllischer Alleinlage. Die Ortschaften sind wieder rausgeputzt mit Galerien, Cafés, Restaurants. Inga Lindström lässt grüßen. Abwechselnd geht's durch Wälder, durch Dünen. Alles sehr schön.
Hirtshals hat neben dem recht großen Fährhafen noch einen Fischereihafen. Die Innenstadt ist nett. Alles wirkt praktisch, relativ neu, aufgeräumt. Nur der Supermarkt Netto hat sich noch nicht an die dänische Ordentlichkeit angepasst, ein wildes Durcheinander.
Mein B+B ist perfekt und super durchdacht. Wohnzimmer, Küche zur Mitbenutzung. Zum wohlfühlen.
Morgen geht meine Fähre nach Norwegen, Kristiansand. Bis Hirtshals waren es nunmehr 1.232 Rad-km.
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Ejersted - perfekt in der Landschaft angepasst |
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Nordseeküsten-Radweg - 5 km Strand |
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Rubjerg Knude Sanddünen |
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kurz vor Hirtshals |
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letzte Dünen vor Hirtshals |
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Fähre Norwegen-Dänemark |
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Hirtshals - es bläst |
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Hirtshals |
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Zimmer mit Meerblick |
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Küche zur Mitbenutzung |
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