Flagstaff - Valle - Grand Canyon

29.08.2009 - Valle - 87 km

Papp-Frühstück zusammen mit drei Reisebussen ist auch ein Erlebnis, zumindest wenn 100 Mann den Toast gleichzeitig getoastet haben wollen. Das Day Inn in Flagstaff sollte man grossräumig umfahren. Schon wieder 06:30 und es geht auf den HW180 Richtung Grand Canyon. Morgen-Temperatur: 12 Grad! HW180 zieht sich ganz langsam auf 2300 hm immer durch den Kaibab Forest. Absolut unanstrengend. Nach rund 40 km geht es tendenziell nur noch bergab, teilweise mit Rückenwind, später aus SW von der Seite. Je tiefer, je weniger Wald. Irgendwann nur Steppe für Rinder. Ach ja, kurz vor Valle lief mir Karl, der Kojote, über den HW.

In Valle (1700 hm) entscheid ich mich wegen des auf NW drehenden Windes für einen Tagesstop im Grand Canyon Inn.

Valle besteht aus 'ner Tanke, Market, Restaurant, Inn, Motel, Campground, Giftshop mit dem üblichen Indianer-Ramsch. Der Flintstone-Campground ist eine Mischung aus RV-Park und Disney.
Das Inn ist vergleichsweise gut und günstig. Hier ist es bestimmt besser als in der Grand Canyon Auffangstation Tusayan. Auf Canyon-Flüge per Heli/Sportflugzeug muss in Valle keiner verzichten. Der Blick von Valle geht ewig weit gen Norden zum Grand Canyon.

Blick vom Grand Canyon Inn ...

... Richtung Grand Canyon

Valle hat am Abend noch ein 'Umsonst + Draussen'-Konzert zu bieten. Im Flintstone Campground findet ein Folk-Country-Konzert statt. Gut gemacht auch wenn ich nur von draussen zugehört hab.


30.08.2009 - Grand Canyon - 74 km

Heute geht's nach einem Müsli-Frühstück um 07:00 Uhr Richtung Canyon. Obwohl alles platt und flach aussieht, geht es doch 400 hm auf 2100 hm rauf. Erst durch Weideland, dann durch den Kaibab-Forest. Tusayan ist nix; nur Hotels und Motels. Der Cococino-Market ist vollkommen überteuert. 2 Meilen später folgt der Nationalpark-Eingang. Grand Canyon kostet 12 USD. 5 Meilen weiter folgt der Grand Canyon Mather Campground. Die routinierte Rangerin hätte gern 36 USD für 2 Nächte. Ok, dafür ist der moderat belegte Campground aber auch absolut gut im Kiefernwald gelegen, gut organisiert mit Fire Pits, Camptisch und -bank.

angekommen ...

... am Mather Campground

Dann kann ich mir die Neugier auf den Canyon nicht mehr verkneifen. Unweit des Camp beginnt der Rim-Trail. Von dort ist der Ausblick gigantisch, unglaublich, überwältigend. Alle Besucher haben ein Grinsen im Gesicht. Ich lass mich entlang dem Rim-Trail bis zum Yavi-Point treiben. Der Kaibab-South-Trail runter zum Plateau Point wäre zwar interessant, aber von oben ist es genau so schön: Indian Garden, North Rim, die Trailpfade, Colorado-River. Man könnte stundenlang nur schauen. Bei aller Skepsis gegenüber den Ami, dies hier haben sie gut gemacht. Der Besucherandrang ist denn auch nicht nervend, es ist alles gut geregelt. Am Market Place bekommt man alles was das Herz bzw. der Magen so begehrt.








Das abendliche Ranger-Camp-Fire-Programm ist ein Animationsprogramm der Parkverwaltung. Jeder soll erzählen, warum man hier ist. Naja, war ganz unterhaltsam. Auch 4 Deutsche mit dem Mietwagen von N.Y. nach L.A. auf Abi-Tour. Auch wenn das Camp-Fire mehr so vor sich hin qualmte, hat der Ranger sein Ziel erreicht. Alle reden miteinander.


31.08.2009 - Grand Canyon - 36 km

Um 08:00 mach ich mich auf den Weg zum Hermit-Trail westlich von Canyon-Village. Ein Schauspiel sind die Pauschi-Touris in ihren 3/4-Hosen, weissen Tennissocken, dicken Hintern. Oh, sind die dick ...

Für die rund 15 km einfach brauch ich wegen der vielen Fotostopps den ganzen Vormittag. Dannach ist ausruhen angesagt. Die nächsten Tage - ausserhalb des Touri-Wunderlandes - werden anstrengend. Das Wetter soll auch schlechter werden.


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