Inselsprung - von Thassos nach Samothraki

Ich radel zu Thassos zweiten Fährhafen nach Limenas und schau mir den Marble-Beach an. Ein Strand mit weissem Marmorsand. Ein Geheimtipp ist's leider nicht mehr. Musikbeschallung, Liegebatterien und hunderte Badegäste. Da gönne ich mir doch einen Cafe Frappe am Fährhafen und kleide mich mit einer neuen Kappe ein.

Limenas auf Thassos

Café Frappe für 1,00 bis 3,00 

Um 07:00 am nächsten Tag nehme ich die Fähre nach Keramoti und radel zum 50 km entfernten Xanthi. Eine Kleinstadt mit recht gepflegter Altstadt. Erste Moscheen, Strassenschilder zur Türkei und kopftuch-tragende Frauen machen die Nähe zur Türkei deutlich. Am Nachmittag radel ich dann noch ein kurzes Stück Richtung Bulgarien. Die Grenze ist nur 50 km entfernt.

Die Strecke am nächsten Tag nach Komotini ist flach, führt entlang von Tabakfeldern und wird mal wieder von Hunden bewacht. Komotini ist zwar eine aufgeräumte Uni-Stadt mit einem Radweg ums Zentrum herum, aber sonst gibt's nix besonderes. Bulgariens Grenze ist nur 22 km entfernt, die türkische rund 110 km.
Nach Xanthi

Bei  Xanthi

Sehr schön mit sehr wenig Autoverkehr geht's nach Alexandroupoli, dem Fährhafen zur Insel Samothraki. Da heute Sonntag ist, geh ich wie viele Griechen auch zum Mittagessen ins Restaurant und gönne mir einen Salat mit Kebab. Lecker. Die Dame am Fähr-Ticket- Schalter ist sehr auskunftsfreudig. Sie meinte, dass die ausgehängten Fahrpläne schon stimmen würden. Leider hab ich jetzt mindestens 4 verschiedene Aussagen: 3 unterschiedliche im Netz und nun hier noch eine auf Papier. Naja, vor Ort sollte es wohl stimmen. Ansonsten ist Alexandroupoli eine Kleinstadt wie viele andere.

kaputt
auch kaputt


Um 09:00 geht leider nur eine Personenfähre, so sitz ich halt die Zeit bis zur 15:00-Uhr-Fähre beim Cafe Frappe ab.  Dabei treff ich ein Pärchen aus Buenos Aires bzw. Rimini. Die beiden waren auf Samothraki und wollen auch nach Istanbul. Feucht warm ist es, 25 Grad um 09:00. Die Fähre ist randvoll mit Hip-Hop-Hippie-Wildcampern, denn dafür ist die Insel bekannt.

Buenos Aires und Rimini

auf die Fähre ....

Die Insel ist wunderschön und ganz anders als die sonstigen griechischen Inseln. Eine ruhige Ringstraße führt zum Teil um die bergige Insel, kaum Autoverkehr, leere Kiesstrände, kleine nicht ausgetrocknete Bäche mit Wasserfällen, der höchste Gipfel ist 1.600 m hoch, von Tourismus wenig zu spüren und die Insel ist müllfrei. 2.600 Einwohner leben im Winter hier, die Fährpassagiere von gestern haben sich irgendwie verteilt. Es gibt ein paar Mini-Märkte und eine Tankstelle.

Ringstraße 

Chora - die 'Hauptstadt'

Blick von meiner Unterkunft

einer der 3-5 Mini-Märkte

So scheint das Leben auf Samothraki recht eintönig zu sein. Die Zimmerfrau spricht sehr gut deutsch, sie hat 24 Jahre in Stuttgart beim Daimler gearbeitet und bereut ihre Rückkehr nach Samothraki sehr. Insbesondere der Winter wäre schlimm, keine Arbeit, trüb und nass. Ich stelle mir den Sommer schon für die Bewohner schwer vor. Viele der einsamen Unterkünfte stehen leer, die Tavernen sind auch nicht grad gut besucht.
bei Therma ...

... am namenlosen Bach
die Südküste

Bis jetzt bin ich 5.100 km und rund 40.000 hm geradelt. Bis Istanbul sind's noch schlappe 300 km.

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