Fazit zur Radreise Marokko

  • Marokko ist ein Erlebnis. Kein Tag wie der andere. Auch wenn meine Reise nicht wie geplant verlief (die Route über Icht, Tata, Zagora war zu heiß und zuviel Gegenwind) war es ein kleines Abenteuer. 1.250 km / 10.000 hm in 23 Tagen - nicht viel, aber ok.

  • Die Menschen
    Die Marokkaner sind ein freundliches, gastfreundliches, höfliches Volk, jedenfalls außerhalb der Ballungsräume. Ein Lächeln ist immer drin. Ein Gruß ist selbstverständlich.
    Frauen sind auf dem Land fast immer verschleiert, verrichten die Feldarbeit, sind für die Hausarbeit und die Haustierversorgung zuständig und für vieles mehr. Die Männer lassen es sich da mehr gut gehen, arbeiten oft in der Gastronomie, betreiben die Garagenläden, im Handwerk, auf dem Bau. Wenn es denn Arbeit gibt, sind es meiner Meinung fleißige Leute. Die Frauen sind durchaus in der Öffentlichkeit sichtbar, sind aber meiner Meinung Menschen zweiter Klasse. Die Ignoranz der Frauen in der Öffentlichkeit ist verbreitet, wahrscheinlich fehlt mir da das kulturelle Verständnis. Es gibt eine hohe Analphabetenzahl. Für Kinder sind Touristen immer eine Abwechslung: anquatschen, Hände abklatschen, neugierig beobachten, hoffen auf ein Geschenk. Mal zurückhaltend, mal ein wenig aufdringlich. Die vielen Arbeitslosen drücken sich in Cafés, am Straßenrand herum und sind auf der Lauer nach ein wenig Abwechslung. Da kommt ein Tourist immer grad recht. Arm und reich, in Marokko ist der Unterschied krass. Eine Menge Leute scheinen schlicht durch alle Raster gefallen zu sein. Bettler gibt's insbesondere auf dem Land, in Agadirs Touri-Gebiet habe ich keinen gesehen.

  • Verkehr
    Grundsätzlich sind marokkanische Autofahrer rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern. Ausnahmen gibt es ja immer. In der Stadt gilt es mit allen Sinnen unterwegs zu sein. Rechts überholen, Vorfahrt nehmen, rote Ampeln ignorieren,  gegen den Verkehr fahren, Zebrastreifen nur Markierungen auf dem Asphalt, Hupen  im Dauereinsatz, anhalten an den unmöglichsten Stellen, wie im Kreisverkehr, an Engstellen. Polizeikontrollen finden reichlich statt, die Beamten scheinen aber akzeptiert zu sein.

  • Landschaft
    Marokko im Süden ist abwechslungsreich, insbesondere der Anti-Atlas hat mir gefallen. Die Atlantikküste ist schön, aber die Ortschaften mit den Auswüchsen im Surfer-Tourismus haben mir nicht gefallen.




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