Berat - Ksamil, kurz vor Griechenland

Ziemlich langweilig geht's von Berat nach Vlora. Ein Radel-Pärchen aus Holland ist in Gegenrichtung unterwegs. Für die letzten 25 km nehm ich die neue, ruhige Autostrada. Vlora ist die kleine Schwester der Stadt Durres: Beach, Bettenburgen, Fressmeile. Am nächsten Tag geht's über einen ziemlich langgezogenen Pass zum Küstenort Himare. Die Steigung am Schluss soll mehr als 18% sein. Dooferweise kommt der Starkwind auch von vorne, so ziehen sich die ersten 50 km auf ca. 1000 hm. Oben treffe ich einen jungen 24jaehrigen albanischen Reisewanderführer, in Freiburg studiert, spricht deutsch, englisch, italienisch, ist 2 Monate durch Albanien geradelt. Respekt. Dann geht's fast wieder runter an die Küste, um danach wieder im Inland rauf und runter zu fahren. Der Tag fordert die Beinchen. Himare, mein Tagesziel, ist eine Kleinstadt mit vielen Plattenbauten, nicht schön. Aber die Landschaft drumherum ist prima. Auch mein B+B ist okay. Die Albaner scheinen sehr frustriert zu sein. Heute erzählt mir ein Kellner von 200 € Monatslohn incl. Unterkunft und Verpflegung. Auch er würde gern in Deutschland arbeiten, da die politische und wirtschaftliche Situation in Albanien grottenschlecht sei. Der nächste Tag beginnt und endet ebenso hügelig wie der vorherige: mit 10-15 % aufwärts um anschließend mit Schuss zum nächsten Anstieg zu gelangen. auf dem Weg liegt Saranda: das beste an Saranda soll die Fähre nach Korfu sein. Hotels ohne Ende. Da ist mein Tagesziel Ksamil schon beschaulicher. Ksamil liegt gegenüber von Korfu. Morgen erreiche ich dann Griechenland.

aufwärts geht's ...

 ...  zum Pass Llogora

abwärts geht's ...

... um wieder rauf zu strampeln

Küstenstraße ...

 ... sehr wenig Verkehr

bei Saranda

Mein Fazit zu Albanien:
Obwohl ich ein paar Highlights, wie den Ohrid-See, nicht gesehen hab, ist Albanien m.M. landschaftlich sehr schön.
Die Albaner sind super nett, freundlich, sehr an Ausländern interessiert, ob aus aus Eigennutz, weiss ich nicht. Die wirtschaftliche Situation ist übel. Soviele Leute hängen tags in den Bars rum und nippeln stundenlang an nem Kaffee rum. Junge Leute, die mit gesenktem Kopf durch die Gegend schleichen. Manchmal recht traurig. Die touristische Infrastruktur ist gut, ich hab problemlos saubere, günstige Unterkünfte gefunden. Das Internet funktioniert hervorragend. Das größte offensichtliche Problem:
Flüsse, Bäche und viele Berghänge sind die Müllkippen der Nation. In jedem Ort gibt's neben der Müllsammelstelle Unmengen von Sperrmüll, wilden Ablagerungen. Die Autoabgase stinken zum Himmel. Der Autoverkehr insbesondere um Tirana und Durres ist grausam.

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