Ups, und schon ist unsere Radreise durch Costa Rica und Nicaragua vorbei. In 2 Tagen geht's weiter nach Santiago de Chile.
5 Wochen Costa Rica ist ja schon mehr als ein Standard-Urlaub. Daher lohnt es sich, doch mal über ein kurzes Fazit nachzudenken:
- Landschaft, Flora und Fauna:
Costa Ricas Landschaften, Flora und Fauna sind atemberaubend. Nie zuvor hab ich eine solche Explosion der Pflanzenwelt gesehen. Die Tierwelt ist toll, auch wenn wir oft nur die Opfer des Strassenverkehrs bewundern durften. Landschaft, Flora und Fauna sind das Herausragende in Costa Rica. Toll ist: nirgendwo gibt es Mücken, Stechfliegen - jedenfalls in der Trockenzeit.
Costa Rica stellt sich ja gern als Öko-Tourismus-Land dar. Ein Hauch davon ist zu spüren; so gibt es z. B. keine Bettenburgen. Der Müll wird manchmal getrennt; auch ist Müll in den Strassengräben vorbildlich selten zu finden.
- Menschen:
die Ticas (Weiblein) und Ticos (Männlein) sind sehr nett, freundlich, hilfsbereit, nicht aufdringlich, fleissig!!, ruhig und gelassen. In den Touristenorten ist für uns Englisch die Hauptsprache; spanisch wird kaum benötigt. Dies liegt sicherlich an den vielen USA-Touristen. Schimpfworte, wie Gringo oder ähnlich, haben wir nie vernommen. Interessant waren auch die vielen europäischen und nord-amerikanischen Einwanderer, die hier versuchen etwas aufzubauen. Sei es Ingo, der Kajaktourenanbieter, oder das italienische Pärchen aus Turin mit der Surf Lodge.
- Kriminalität
Wenn man auch auf seine Wertsachen ein wachsames Auge haben sollte, so fühlten wir uns insgesamt sehr sicher
- Hunde:
gibt es reichlich, wobei die 'Strassenköter' recht harmlos sind. Auf die seltenen nicht angeketteten Wachhunde sollte man aber achten.
- Costa Rica als Radler-Land?
Costa Rica's Strassennetz ist nicht wirklich ein Radlerparadies. Die geteerten Strassen sind für ein entspanntes Radeln viel zu eng, die Schotterstrecken auf der Nicoya-Halbinsel sind jetzt in der Trockenzeit unglaubliche Staubpisten. Eine Zumutung für die Anwohner. Besonders schlimm war es in Santa Teresa. Viele Motorradfahrer sind mit Mundschutz und Taucherbrille unterwegs.
Radler sollten in Costa Rica schon etwas leidensfähig sein. 15-25% Steigungen sind keine Seltenheit. Es ist sehr hügelig. Dazu kommt die Luftfeuchtigkeit und Hitze. Auch sollte man nicht darauf hoffen, mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt zu werden. Kurzum: man sollte schon fit und gesund sein, um Costa Rica zu beradeln. Immerhin ist Costa Rica - wenn man mal die Luxus-Unterkünfte ignoriert - immer noch ein Entwicklungsland.
- Unterkünfte:
Das Preis-/Leistungsverhältnis der Unterkünfte passt in Costa Rica nicht. Dies ist auch mein Haupt-Kritikpunkt. Die Basic-Ausstattung und der recht hohe Preis passen m.M. nicht. Die Preise sind ähnlich wie in Deutschland, aber die Leistung dafür ist deutlich darunter. Vielleicht liegt's an Nachfrage und Angebot? Kann ich aber in Anbetracht der vielen Leerstände nicht glauben. Schön ist, das es fast überall gutes bis mittelmässig funktionierendes WiFi gibt.
- Verpflegung:
Die Lokals benötigen Supermärkte im wesentlichen für Grundnahrungsmittel, wie z. B. Reis. Ansonsten gibt es im Supermarkt überwiegend die Dickmacher-Produkte, wie Chips, Kekse, Süssigkeiten. Entsprechend schwierig ist es für Radler, sich einigermassen vernünftig zu ernähren. Einzig die Sodas bieten ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis mit gesundem Essen, wie Reis mit Hähnchen oder Fleisch. Die Preise liegen m.M. etwas höher als in Deutschland.
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