Imouzzar - Imi Ouaddar

Dienstag, 23.04.2024 - Imouzzar-Tamri - 70 km - sonnig, dunstig, 30 Grad

Das Frühstück ist lecker, sogar Omlette mit Tomaten. Für 4 Euro kann man nicht meckern. Heute geht's runterauf 0 hm, zur Atlantikküste. Die ersten 20 km geht es traumhaft abwärts durch sehr kleine Ortschaften mit Palmen satt. Die GoPro muss Höchstleistung bringen. Nach 20 km endet die Palmenidylle und es geht wieder aufwärts. Bei km 30 ist ein Souk mitten im Nirwana. Hab mich aber nicht rein getraut, es schien ein Markt ausschließlich für Viehzeug zu sein, von Touristen keine Spur. Bis hierhin sind mir nur drei Autos begegnet. Ab dem Souk wird's landschaftlich wieder öde. Kein Ort, kein Bach, nicht viel für's Auge. Kurz vor der Küste wird ein Staudamm gebaut, welches Wasser gestaut werden soll, ist mir ein Rätsel, denn der Fluss Tamri ist knochentrocken ausgelaufen. Tamri an der Küste ist ein schmutziges Straßendorf, Bettler, für mich kaum brauchbare Läden, aber viele Bananen sind im Angebot. Meine Unterkunft Restaurant La Bananeraie, 2 km außerhalb direkt an der RN1, steht so gut wie leer. Nach einem Anruf beim Vermieter lässt man mich denn rein. Das Zimmer ist ok.

Mittwoch, 24.04.2024 - Tamri-Imsouane - 40 km - sonnig, 30 Grad

Um 07:30 bin ich noch fast allein auf der RN1 Richtung Norden. Vorbei geht's an den Timlali Dunes. Um die frühe Morgenstunde ist es dort noch ruhig, aber das Gebiet wird für Quad-Ausfahrten genutzt, ätzend. Ein paar Hügel rauf und runter und ich am Aussichtspunkt zu Imsouane, von 300 hm freier Blick auf Atlantik und Imsouane. Die Abfahrt ist irre steil. Unten angekommen folgt die Ernüchterung. Imsouane ist ein Surferort, chaotisch, laut, Nepp und billig zugleich. Es ist nicht meine Welt. Im Wasser sind geschätzt 200-300 Surfer, obwohl doch gar keine Wellen da sind. Ich hebe das Durchschnittsalter deutlich. Meine Unterkunft, das Seaside-Guesthaus, ist von drei Baustellen umgeben, keine weiteren Gäste zu sehen, die Küche ein Problemfall. Ich weiß gar nicht, wer sich um den Laden kümmert. Naja, irgendeiner hat mich reingelassen und Schlüssel und WIFI-Passwort gegeben. Dann schau ich mir den Strand mal an, welcher sich nach 2 Stunden in den Fluten der aufkommenden Tide auflöst. Irgendwo hab ich meine Sonnenbrille verdödelt. Gut, wenn man Ersatz dabei hat. Das Positve für heute? Ich hab einen Bier-Shop gefunden. Ach, und mit Sonnenuntergang erwachen die tagsüber dösenden Hunderudel zu neuem Leben. Gejaule, Gekläffe bis zum Sonnenaufgang. Da hilft auch nicht Fenster zu, Ohropax und mein Bose-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Dog Village kann ich keinen weiteren Tag ertragen.

Donnerstag, 25.04.2024 - Imsouane-Imi Ouaddar - 65 km - sonnig, 26 Grad

Ein kräftiger Nordwind mit bis zu 60 kmh zieht auf. Mmh, da mir die Gegend mit den vielen Surferorten eh nicht gefällt, der Nordwind natürlich von vorn kommt, die Nordrichtung Gravelroad bedeutet, fällt die Entscheidung leicht meinen Kurs nach Süden fortzusetzen. Zuvor geht's aber rauf auf 320 hm auf kurze 3,5 km. Die letzten 2 km hab ich das Rad geschoben. Ab Tamri, wo ich vorgestern war, gibt's ne tolle Strecke am Atlantik entlang, die nächsten 10 km gar mit Nordwind im Rücken. Am Cap Ghir geht's nach Osten, also Seitenwind. Ärmlichen Plastikhütten stehen dort, die Leute dort scheinen Muscheln zu sammeln. Bisher die ärmlichste Ansiedlung, die ich in Marokko sehe. Kurz drauf folgt Imi Ouaddar. Der erste Ferienort an der Küste vor Agadir. Spontan ziehe ich ins Hotel Residence Imiplage. Was für ein Kontrast zu den eben gesehenen Hütten. Es ist sauber, alles funktioniert, top für 35,00 Euro. Im Ort gibt's Tajine vegetarisch und ne Pizza Margarita. 


abwärts zu den Palmenoasen ...

... eine Oase folgt...

... der nächsten

kaum Autoverkehr ... 

... auf 30 km begegnen mir 3 Autos 

ein Souk im Nowhere 

Tamri ist Bananen-Hauptstadt

Bettler, denen man das Hartgeld anvertraut 

Blick auf Imsouane ...

... und südwärts auf Tildi

Imsouane - links die Bauarbeiterunterkünfte

Tamri Plage


Imi Ouaddar 

Imi Ouaddar 

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